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Fröhlich soll mein Herze springen

Lied- Predigt zu EG 36: Fröhlich soll mein Herze springen [Storophe 1+2] „Fröhlich soll mein Herze springen“, liebe Gemeinde, ist eines der Lieder des Gesangbuches, die uns in ihrer ursprünglichen Melodie überliefert sind. Johann Crüger hat sie verfasst – Kantor an Sankt Nikolai in Berlin, wo Paul Gerhardt, der den Text verfasste, als Pfarrer wirkte. Pfarrer und Kantor, das soll schon einmal vorkommen, waren ein gutes Team und eine sehr produktive Arbeitsgemeinschaft. Crüger verstand, was Gerhardt dichtete, und schuf dazu die passenden Melodien: So auch bei „Fröhlich soll mein Herze springen“ – Lassen Sie uns die Melodie doch noch einmal hören [Die Orgel spielt die Melodie.] Springt Sie das nicht an? Mich schon. Ich war mal ganz gut im Hochsprung und erinnere mich gut an die letzten drei langgezogenen Schritte vor dem Absprung: „Fröh-lich-soll mein Herze springen“. Crüger zeichnet in seiner Melodie die Bewegung des Springens nach: drei lange Töne zunächst, quasi als A

One of us

"One of us" - Ansprache im Weihnachtsgottesdienst für und mit jungen Leuten und ihren Familien zum Lied der amerikanischen Sängerin Joan Osborne: "One of us" „Wenn Gott einen Namen hätte, wie würde er lauten? Und würdest Du ihn mit seinem Namen ansprechen, wenn du ihn in all seiner Pracht von Angesicht zu Angesicht gegenüberstehen würdest? Was würdest Du ihn fragen, wenn du nur eine Frage stellen könntest?“ Es ist echt so: Gott ist groß! Wirklich wahr: Gott ist gut! Ja, ja und nochmals ja! Was wäre, wenn Gott einer von uns ist? Genauso eine „alte Haut“, wie einer von uns? Oder wie ein Fremder, der dir im Bus gegenübersitzt, einer, der versucht, den Heimweg zu finden? Wenn Gott ein Gesicht hätte, wie würde es aussehen?“ Versuch einer Übersetzung des Liedes „One of us“ von Joan Osborne. Passend zur Weihnachtszeit stellt sie im Fortgang des Liedes nichts weniger als die Frage: „Und würdest Du ihn sehen wollen?“ „Und würdest Du ihn sehen wollen?“ Das ist n

Doppelte Freude

Predigt zu Lukas 1,39-56 in der Reihe "Maria - Protestantisch gespredigt" in der Evangelischen Kirchengemeinde Troisdorf - Dietrich-Bonhoefferhaus Predigt zu Lukas 1, 39-56 Liebe Gemeinde, unsere Maria-Reihe lässt uns heute teilhaben am Besuch Marias bei Elisabeth, ihrer Verwandten, und lässt uns hören den Lobgesang der Maria. Maria aber machte sich auf in diesen Tagen und ging eilends in das Gebirge zu einer Stadt in Juda und kam in das Haus des Zacharias und begrüßte Elisabeth. Und es begab sich, als Elisabeth den Gruß Marias hörte, hüpfte das Kind in ihrem Leibe. Und Elisabeth wurde vom Heiligen Geist erfüllt und rief laut und sprach: Gepriesen bist du unter den Frauen, und gepriesen ist die Frucht deines Leibes! Und wie geschieht mir das, dass die Mutter meines Herrn zu mir kommt? Denn siehe, als ich die Stimme deines Grußes hörte, hüpfte das Kind vor Freude in meinem Leibe. Und selig bist du, die du geglaubt hast! Denn es wird vollendet werden, w

Nicht müde werden...

Predigt zu Lukas 12,35-38 zum Ewigkeitssonntag 2011 Lasst eure Lenden umgürtet sein und eure Lichter brennen und seid gleich den Menschen, die auf ihren Herrn warten, wann er aufbrechen wird von der Hochzeit, damit, wenn er kommt und anklopft, sie ihm sogleich auftun. Selig sind die Knechte, die der Herr, wenn er kommt, wachend findet. Wahrlich, ich sage euch: Er wird sich schürzen und wird sie zu Tisch bitten und kommen und ihnen dienen. Und wenn er kommt in der zweiten oder in der dritten Nachtwache und findet's so: selig sind sie. Das sollt ihr aber wissen: Wenn ein Hausherr wüsste, zu welcher Stunde der Dieb kommt, so ließe er nicht in sein Haus einbrechen. Seid auch ihr bereit! Denn der Menschensohn kommt zu einer Stunde, da ihr's nicht meint. I. „Wunderlicher Satz `Die Zeit vertreiben´ - sie zu halten wäre das Problem“. Fühlt es sich so an heute Morgen, wie Rainer Maria Rilke dichtet? „Sie zu halten, wäre das Problem.“ Die Zeit zerronnen. Ist

Gier Macht Krieg

Predigt zur Ökumenischen Friedensdekade 2011 Liebe Gemeinde, liebe Schwestern und Brüder, ich weiß nicht, wie es ihnen geht… - ich jedenfalls feiere diesen Gottesdienst heute in einer merkwürdigen Aufgewühltheit. Europa steckt in einer tiefen Krise. Und etabliert zu ihrer Bewältigung eine Herrschaft der Regierungen. Gipfel entscheiden mehr als gewählte Parlamente, geschweige denn das Volk. Das geht derweil auf die Straße, ist nicht länger gewillt, Sparprogramm um Sparprogramm zu tragen, während Banken mit Steuergeldern gestützt werden. Es mag ja alles richtig sein – und rüttelt doch an den Fundamenten dessen, was sich Europa mühevoll und verlustreich errungen hat. Die teilweise gewalttätigen Proteste in Athen in den vergangenen Wochen sind meiner Wahrnehmung nach nur die Spitze des Eisberges der sozialen Spannungen. Die Schere zwischen arm und reich geht immer weiter auseinander – auch in unserem Land, vor allem aber im globalen, im weltweiten Horizont. Und die Armen gehen a