Predigt zu Galater 4,1-8 in der Christvesper an Heilig Abend 2023 in der Markuskirche Hemmerich Liebe Gemeinde, ich gestehe ja: Ich mag es… vorübergehend jedenfalls: Ich mag den Glanz der Lichter, den Duft der Tannennadeln, die Buden auf dem Weihnachtsmarkt, den Baum im Wohnzimmer, die Lieder in den Ohren… bis ich irgendwann die Nase voll habe von all dem Glühweinduft und die Ohren keine „Stille Nacht“ mehr hören können und ich froh bin, wenn der Weihnachtsbaum nicht mehr die gewohnte Ordnung des Wohnzimmers durcheinanderbringt. Weihnachten ist ein Fest der Sinne und in all seiner Sinnlichkeit auf Dauer für mich eine Reizüberflutung: Laut und grell und viel zu viel. Kann es das geben: Zu viel Weihnachten? Irgendwann sitze ich da und frage mich erschöpft, ob es denn anders sein könnte, ohne so viel Brauchtum, so viel Licht, so viele Lieder, soviel „Weihnachten“… und was dann davon übrigbliebe, von einem Weihnachten ohne Weihnachten. Ob uns zumindest der gedan
Damit es auch nicht untergeht: Ich möchte noch für Ihre Weihnachtspredigt danken. Sie haben Worte gefunden, die greifen. Und so muss es sein, nicht aus geschmäcklerischen Gründen, sondern weil die Theologie sonst für die Katz ist. Das Gesülze, das man leider zu oft hört, die homiletisch-liturgischen Endlosschleifen (besonders übel, wenn man etwa in die im Fernsehen übertragenen Weihnachtsgottesdienste hineinzappt), sind doch wahrhaft unerträglich. Es geht ja schließlich um etwas.
AntwortenLöschenUnd als Sie davon sprachen, dass man den Begriff "ewig" nicht temporal, wie es oft fälschlich geschieht, sondern qualitativ auffassen muss, dachte ich, ich höre mich selber reden. Habe mit diesem Thema schon länger Umgang. Am allerhäufigsten wird der Fehler bei der "ewigen Liebe" begangen, etwas, das man sich - in temporaler Kategorie - natürlich niemals versprechen kann, ohne vermessen zu sein. Ganz anders sieht es dabei freilich aus, wenn man den Anhauch des Ewigen vor Augen hat. Da kann man dann nicht nur, sondern sollte unbedingt etwas versprechen, nämlich das Bemühen oder noch besser: die Offenheit.